01.08.2012, 15:21 Uhr

Sommertour der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg zu Gast im Landkreis Oberhavel
Weltspitze. Made in Oranienburg.

Hochglanzkataloge, Folien zur Fahrzeugbeklebung oder Aufdrucke für Verkehrsschilder - selbstklebende grafische Produkte, Klebebandsysteme und reflektierende Materialien  gehören heute zum Alltag vieler Menschen. Dass mit der Orafol Europe GmbH allerdings einer der weltweit führenden Hersteller solcher Produkte aus Oranienburg stammt, wissen selbst vor Ort nur wenige. 

Am 31.07.2012 besuchten die CDU-Landtagsabgeordneten Frank Bommert, Dieter Dombrowski und Ingo Senftleben im Rahmen der Sommertour der CDU-Landtagsfraktion das Unternehmen im Gewerbegebiet Oranienburg-Nord. Dort hat die Firma seit Mitte der 90er Jahre ihren Sitz, wuchs von anfangs 61 Mitarbeitern auf heute weltweit mehr als 1.500, davon 700 allein an ihrem Stammsitz im Landkreis Oberhavel. Inzwischen ist Orafol in über 90 Ländern der Welt präsent, Tendenz steigend.

 


Wie Geschäftsführer Dr. Holger Loclair beim Besuch der CDU-Parlamentarier sagte, seien nicht nur weitere Expansionen in Afrika und in den USA geplant, auch vor Ort werde fortlaufend investiert. So sei in diesem Jahr der Bau einer neuen Werkshalle in Oranienburg vorgesehen, eine neue zehn Millionen Euro teure Maschine solle sogar in der nächsten Woche an den Start gehen. Da diese Expansionen auch immer mit Neueinstellungen verbunden seien, bereite ihm das Thema Fachkräftemangel zunehmend Sorgen, sagte der Unternehmer und übte scharfe Kritik an der Bildungspolitik des Landes Brandenburg. Für ihn sei es erschreckend mit welch schlechten Grund- und Sprachkenntnissen viele Bewerber von der Schule kämen, erklärte Loclair, in dessen Firma gegenwärtig vor allem Industriemechaniker ausgebildet werden. 

Bei den CDU-Parlamentariern stieß Loclair damit auf offene Ohren. Frank Bommert, Sprecher für Mittelstands- und Handwerkspolitik sowie Kreisvorsitzender der CDU Oberhavel und Mitglied des Präsidiums der Handwerkskammer Potsdam sagte, er habe ähnliche Stimmen bereits aus vielen anderen Betrieben gehört. „Leider unternimmt die rot-rote Landesregierung nichts gegen die bekannten Missstände“, sagte der CDU-Mittelstandsexperte und verwies u.a. auf die nach wie vor viel zu hohe Ausfallquote an Brandenburgs Schulen. „Wir brauchen endlich eine Qualitätsoffensive in der Brandenburger Bildungslandschaft“, forderte Bommert und kündigte an, dass das Thema Bildung deshalb im Fokus eines Landesparteitages der CDU Brandenburg im November 2012 stehen werde.   

Zuvor waren die CDU-Parlamentarier in der Caritas-Werkstatt St. Johannesberg zu Gast, ließen sich dort von Werkstattleiter Christoph Lau das hochmoderne Fertigungs- und Dienstleistungsunternehmen vorstellen. Mehr als 350 Menschen mit Behinderungen sind dort bspw.. in den Bereichen Wertstofftrennung, Wäscherei und Werbemittelfertigung tätig. Unter anderem werden dort viele Zuarbeiten für im Landkreis Oberhavel ansässige Unternehmen, wie z.B. Orafol, Siemens und Bombardier, geleistet. Wie Lau sagte, sei auch die Stadt Oranienburg ein Vertragspartner der Caritas Werkstätten. So liefere die "Cantina", ein Projekt des St. Johannesberg, einen Mittagstisch für städtische Kindertagesstätten. Inzwischen verließen hier fast täglich 700 Mittagessen die „Cantina“, berichtete er und zeigte sich erfreut darüber, dass viele Mitarbeiter auch nach Abschluss ihres 65. Lebensjahres weiterhin in den Werkstätten tätig seien. Lau: "Für viele hier beschäftigte Menschen ist die Einrichtung eine Heimat geworden."