12.10.2011, 12:18 Uhr | Märkische Allgemeine Zeitung vom 12.10.2011
Griechischer Salat Zockende Banker, faule Griechen und Schröders Sündenfall: Die CDU diskutiert die Euro-Krise
Über die Euro-Krise zerbrechen sich seit Monaten viele Menschen den Kopf. Investoren, Experten, Politiker und Bürger. Am Montagabend waren die Freunde der CDU im Landkreis dran. Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung sprach der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Stübgen, beim „Oberhavel-Forum“ im Oranienburger Hotel an der Havel zum Thema.
Nachdem ein Zuhörer, passend zum Anlass, einen griechischen Salat bestellt hatte, legte Stübgen auch gleich los. Unter dem Motto „gut gedacht, schlecht gemacht“, zeichnete Stübgen zunächst den Weg in die Krise nach. Demnach war die Idee des Euro mit dem vom damaligen Finanzminister Theo Waigel (CSU) forcierten Stabilitätspakt und seinen Schuldengrenzen eine gute Idee.
Doch dann kamen die Sozialdemokraten. Erst habe die rot-grüne Bundesregierung das hoch verschuldete Griechenland „am Parlament vorbei“ in die Euro-Zone gelassen. Dann versündigte sich Deutschland unter Kanzler Schröder selbst an den Defizit-Kriterien und ließ den Pakt – um Sanktionen abzuwenden – kurzerhand aufweichen. „Spätestens 2004 war der Stabilitätspakt nichts mehr wert“, so Stübgen.
Ein paar Jahre, mehrere Spekulationsangriffe und einige Rettungspakete später hält Stübgen die Lage für sehr ernst. Auch, weil Griechenland, im Gegensatz zu Ländern wie Irland, seine Hausaufgaben nicht gemacht habe. Dennoch: Von einer Euro-Krise könne nicht die Rede sein. „Der Euro ist eine der stabilsten Währungen überhaupt.“ Vielmehr müsse man von einer „Staatsverschuldungskrise“ sprechen. Die sei in Griechenland so massiv, dass man an einer Umschuldung nicht vorbeikomme, glaubt Stübgen.
Die Rettungspakete hält der Bundestagsabgeordnete für alternativlos. Allerdings nannte er es einen „Webfehler“ der Pakete, dass sie auf eine schleichende Sozialisierung der Verluste bei Beibehaltung der Gewinne privater Investoren hinausliefen.
In die gleiche Kerbe schlug auch Ex-Vizelandrat Michael Ney. Er werde auf seine alten Tage bestimmt kein Marxist mehr, so Ney. Aber die Griechenland-Krise sei zuallererst eine Bankenkrise. Die Banker hätten sich verzockt, die Politiker würden den Märkten nun „wie die Lemminge“ hinterherlaufen. „Das Primat der Politik ist verlorengegangen.“ Ney forderte eine „Stunde der Wahrheit“. Dazu gehöre, endlich einzugestehen, dass man in Europa über seine Verhältnisse gelebt habe – auch in Deutschland. Nun gebe es nur zwei Auswege: ein Zurück zur D-Mark oder eine Finanzunion.
Letzteres sieht Stübgen jedoch kritisch. Eine Vergemeinschaftung der Wirtschafts- und Finanzpolitik könne zwar ein langfristiges Ziel sein. Allerdings sei dafür auch eine Volksabstimmung notwendig.
Diese Webseite verwendet Cookies, die notwendig sind, um die Webseite zu nutzen. Weiterhin verwenden wir Dienste von Drittanbietern, die uns helfen, unser Webangebot zu verbessern (Website-Optmierung). Für die Verwendung bestimmter Dienste, benötigen wir Ihre Einwilligung. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Technisch notwendige Cookies (Übersicht) Die notwendigen Cookies werden allein für den ordnungsgemäßen Gebrauch der Webseite benötigt.
Javascipt Dieser Cookie (PHPSESSION) wird gesetzt, ob zu prüfen, ob Cookies generell verwendet werden können und speichert dies in einer eindeutigen ID.
Cookie-Verwaltung Diese Cookies ("cookiehinweis1","cookiedritt") speichert Ihre gewählte Einstellungen zum Cookie-Management.
Cookies von Drittanbietern (Übersicht) Zur Optimierung unserer Webseite binden wir Dienste und Angebote von Drittanbietern ein.
Newsletter Tracking (z.B. Inxmail, Mailchimp) Diese Cookies nutzen wir, um die Wahrnehmung unserer Newsletter zu analysieren und statistische Auswertungen vornzunehmen. Ich akzeptiere die Newsletter-Cookies. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einsatz von Google Analytics Dieser Cookie führt eine Analyse und statistische Auswertungen der Webseite durch. Ich akzeptiere den Statistik-Cookie.
Einsatz von Matomo (Piwik) Dieser Cookie führt eine Analyse und statistische Auswertungen der Webseite durch. Ich akzeptiere den Statistik-Cookie.
Twitter
Instagram
LinkedIn
Pinterest
XING
SoundCloud
Spotify
Tumblr
Google Maps Google Maps dient der Veranstaltungsplanung und der Erleichterung der Kontaktaufnahme. Ich akzeptiere die Einbindung von Google Maps.
ReadSpeaker Readspeaker ermöglicht es den Nutzern unserer Webseite sich die Inhalte vorlesen zu lassen. Dieser Dienst ist insbesondere für Menschen mit Behinderung und wird für die Barrierefreiheit genutzt.
AddThis-Bookmarking AddThis hilft uns unsere Inhalte in sozialen Netzwerken zu teilen und eine Auswertung der sozialen Kanäle vorzunehmen.
Einsatz von eTracker eTracker führt eine Analyse und statistische Auswertungen der Webseite durch. Ich akzeptiere den Statistik-Cookie.
Einbindung von Adobe Analytics (Omniture) Adobe Analytics führt eine Analyse und statistische Auswertungen der Webseite durch. Ich akzeptiere den Statistik-Cookie.