11.01.2016, 13:08 Uhr

Union hat Lust auf mehr
Der Erfolg des CDU-Mannes Steffen Apelt bei der Bürgermeisterwahl im Herbst in Hohen Neuendorf weckt bei Oberhavels Unionsfreunden die Lust auf weitere Erfolge. Kreis-Chef und Landtagsabgeordneter Frank Bommert blickte beim Neujahrsempfang am Freitagabend

Kremmen. Die CDU Oberhavel will nach Hohen Neuendorf weitere Rathäuser in der Region erobern. Kreisvorsitzender Frank Bommert gab sich beim Neujahrsempfang am Freitagabend im rustikalen Ambiente des Spargelhofes in Kremmen kämpferisch und zuversichtlich. „Ich bin überzeugt, dass wir die Bürgermeisterwahl in Kremmen nach Hause fahren“, sagte er vor den rund 150 Gästen. Hoffnungsträger ist der neue CDU-Fraktionschef im Kremmener Stadtrat, Sebastian Busse, der im November in den Ring steigt. Bommert riet ihm, sich ein paar Tipps bei Steffen Apelt zu holen. Der hatte es gerade in Hohen Neuendorf vorgemacht, wo er den Amtsinhaber von den Linken vom Chefsessel schubste. Dafür gab es beim Empfang noch einmal frenetischen Beifall von der CDU-Basis. Aber auch bei den Wahlen 2017 haben die Unionsfreunde Lust auf mehr. In Oranienburg, Hennigsdorf, Velten, Glienicke wolle die CDU mit guten Kandidaten ins Rennen gehen, sagte Bommert – und...
den einen oder anderen Erfolg feiern, lautete die nicht ausgesprochene Botschaft. Klartext sprach der CDU-Chef beim Thema Flüchtlinge. „Wir helfen gerne. Aber die Leute, die sich nicht richtig verhalten, sollen bestraft und abgeschoben werden“, sagte er unter dem Beifall der Gäste. Bommert bezog sich auf die Attacken von mutmaßlichen Flüchtlingen in Köln und anderswo auf Frauen. „Das ist nicht nur ein Angriff auf unsere Frauen, sondern auf unser freiheitliches System. Die Vorfälle sind Ausdruck mittelalterlicher Wertvorstellungen, die wir nicht dulden können.“ Das Thema wurde später auch an den Stehtischen diskutiert. CDU-Bundestagsabgeordneter Uwe Feiler sagte, die Zahl der Flüchtlinge müsse begrenzt werden, indem die Fluchtursachen wie in Syrien bekämpft würden. Er lobte, wie in Oberhavel und im Havelland die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen gemeistert wird. „Das ist eine tolle Leistung nicht nur der Kreisverwaltungen und der Kommunen, sondern auch der vielen ehrenamtlichen Akteure vor Ort. Sie machen alle einen hervorragenden Job. Dafür kann ich nur Danke sagen!“. Feiler, der nach einer Krankheit wieder vollends genesen ist, kündigte seine Bereitschaft an, 2017 abermals für den Bundestag zu kandidieren. Viel Applaus und Bravo-Rufe gab es zuvor für Brandenburgs CDU-Generalsekretär Steeven Bretz, der den Plänen der Koalition von SPD und Linken für eine Kreisgebietsreform eine klare Absage erteilte. „Wir wollen unsere tollen Landkreise erhalten“, rief er in den Saal. Er kündigte einen alternativen Vorschlag der CDU an. „Wir werden der Regierung nicht folgen, wenn sie sagt, weil die Menschen weniger werden, müssen wir die Kreise groß machen. Das ist eine verlogene und falsche Politik.“ Für einen musikalischen Höhepunkt neben dem schmackhaften Buffet und der stimmungsvollen Umgebung – draußen loderten Feuerschalen, drinnen ein Kaminfeuer und Kerzen – sorgte die Percussions-Gruppe der Musikschule Hennigsdorf. Sie spielte nach den Ansprachen furios auf. Es war aber leider nur ein Kurzauftritt.