14.08.2012, 16:35 Uhr

CDU Oberhavel erinnert an die Opfer der Mauer
Bommert: \"Der Wunsch nach Freiheit lässt sich nicht einmauern!\"

20 Jahre ist Peter Kreitlow jung, als er sich in der Nacht vom 23./24. Januar 1963 auf den Weg zur Grenze nach West-Berlin macht. Gemeinsam mit vier anderen Jugendlichen will er die Sperranlagen bei Hennigsdorf überwinden, will im Westen ein Leben in Freiheit führen. Kriechend überqueren die jungen Leute den zugefrorenen Havelkanal, biegen dann nahe Nieder Neuendorf in den verschneiten Wald ab. Doch lange bevor sie ihr Ziel erreichen, verhindern zwei sowjetische Soldaten die Flucht und eröffnen das Feuer. Peter Kreitlow wird mehrfach getroffen und erleidet einen Kopfschuss. Er ist einer der mehr als 200 Toten allein an der Berliner Mauer.

An diese Opfer zu erinnern und das Andenken an das in der DDR begangene Unrecht wach zu halten, war Ziel der traditionellen Gedenkveranstaltung der CDU Oberhavel, die am 13. August 2012, dem 51. Jahrestag des Mauerbaus, am ehemaligen Grenzturm in Nieder Neuendorf stattfand.

Neben dem Landtagsabgeordneten und CDU-Kreischef Frank Bommert nahmen auch der Generalsekretär der CDU Brandenburg, Dieter Dombrowski, und der Kreisvorsitzende der Jungen Union Oberhavel, Sebastian Klebauschke, daran teil.  

CDU-Kreischef Frank Bommert rief dazu auf, die Erinnerung an das unmenschliche Gesicht des SED-Regimes wach zu halten. Gerade weil es  von Jahr zu Jahr schwieriger werde, den ehemaligen Mauerverlauf in Hennigsdorf zu erkennen, sei es für die CDU Oberhavel eine besondere Aufgabe und Verpflichtung mit einer Gedenkveranstaltung daran zu erinnern, sagte er. "Die unzähligen Opfer an der innerdeutschen Grenze mahnen uns, das Recht und die Freiheit stets zu verteidigen. Ihr Handeln zeigt, dass sich der Wunsch nach Freiheit nicht einmauern lässt!" 

Auch Dombrowski, der selbst wegen "versuchter Republikflucht" zu vier Jahren Haft verurteilt und erst nach 20 Monaten in den Westen freigekauft worden war, erinnerte an die Opfer von Mauer und Stacheldraht. Sie hätten für den Wunsch nach Freiheit mit ihrem Leben, mit ihrer Zukunft bezahlt. "Ihr unbeugsamer Mut bleibt uns Mahnung gegen Sozialismus und Teilung – und für die Einheit und Freiheit unseres Vaterlandes", sagte der CDU-Politiker und dankte den zahlreichen Opferverbänden für ihre Erinnerungsarbeit. "Sie leisten einen Beitrag, der höchsten Respekt und Anerkennung verdient.“ 

Der 24-jährige Klebauschke mahnte in seiner Rede, dass die heute von vielen jungen Menschen als selbstverständlich erachtete Freiheit nicht selbstverständlich sei. Er forderte deshalb eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema im Schulunterricht.  

Weitere Informationen zu Peter Kreitlow und anderen Maueropfern finden Sie unter:

http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Start/Detail/id/593927/page/2