Botschafter von Ungarn zu Gast beim 18. Kremmener Gespräch

Neben seinem deutlichen Bekenntnis zu Ungarns Zugehörigkeit zur EU und Europa gab Dr. Györkös den anwesenden Gästen Einblicke in die ungarische Seele. Zusammen mit Frank Bommert, dem Kreisvorsitzenden der CDU Oberhavel, erörterte er die lange und intensive Geschichte der deutsch-ungarischen Beziehungen.

Es darf nicht vergessen werden, dass es Ungarn war, welches entgegen allen Empfehlungen, am 24. August 1989, über 100 DDR-Bürgern die Ausreise in die Bundesrepublik gestattete. Ohne diese damals als „einmalige humanitäre Aktion“ bezeichnete Entscheidung wäre die Berliner Mauer vielleicht nie gefallen. Eine Kopie des Schreibens an Moskau, in dem Ungarn unter anderem das Abkommen zum Geschlossenhalten der Grenze aufkündigte - ein Ereignis, das am 9. November 1989 zum Fall der Berliner Mauer beitrug - und dass die Geschehnisse des Paneuropäischen Picknicks am 19. August 1989 dokumentiert, bei dem durch eine temporäre Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze etwa 700 DDR-Bürger fliehen konnten, überreichte Dr. Györkös als Geschenk an Frank Bommert.

Neben der deutsch-ungarischen Geschichte wurden auch aktuelle und kritische Themen angesprochen. Die Gäste waren sich im Gespräch mit Dr. Györkös einig, dass die europäischen Außengrenzen viel stärker gesichert und kontrolliert werden müssen, um einen dauerhaft grenzfreien Schengenraum zu ermöglichen und eine wirkliche innereuropäische Freizügigkeit zu garantieren. Ferner bestand Einigkeit darüber, dass ein Sozialsystem, wie das deutsche, nur dann bestehen kann, wenn es weiterhin auf dem Leistungsprinzip basiert. Das bedeutet, dass nur diejenigen das Sozialsystem in vollem Umfang in Anspruch nehmen können, die einen ausreichenden Beitrag zum System und zur Gesellschaft geleistet haben.

Die CDU Oberhavel dankt Seiner Exzellenz für den abwechslungsreichen Abend und die ausführlichen Diskussionen.

gez. Frank Bommert MdL
Kreisvorsitzender der CDU Oberhavel