Deutschland muss sich mit dem Coronavirus seiner größten Herausforderung, seit dem 2. Weltkrieg stellen. Die Corona-Pandemie ist nicht nur eine gesundheitspolitische, sondern auch eine wirtschaftliche, soziale und damit gesamtgesellschaftliche Krise, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen.
Durch die Maßnahmen der Bundesregierung ist das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben fast komplett zum Erliegen gekommen, Betriebe können nicht mehr produzieren, die eigenen sozialen Kontakte sind auf ein Minimum reduziert (Freunde können Freunde nicht mehr treffen) und selbst Enkelkinder sollen ihre Großeltern nicht mehr besuchen. Diese sozialen und persönlichen Einschnitte treffen uns alle hart. Neben diesen vielen sozialen Entbehrungen, die vor allem Familien treffen, bangen auch viele Unternehmen um ihren Fortbestand. Was über Jahrzehnte durch harte und ehrliche Arbeit aufgebaut wurde, droht nun innerhalb kürzester Zeit zu zerfallen. Gleichzeitig bangen auch Arbeitnehmer und ihre Familien um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Dennoch ist der Shutdown der Bundesregierung, mit allen verbundenen Maßnahmen, vorläufig der richtige Weg. Die Bundes- und Landesregierungen haben – um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern – Rettungs- und Soforthilfeprogramme aufgestellt. Diese wirken jedoch nur kurzfristig und können das gesamte Ausmaß dieser Krise - und deren Folgen - nicht abwenden. Gerade deshalb müssen wir bereits jetzt überlegen, welche Maßnahmen in Kürze ergriffen werden müssen, um das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben wieder auf ein normales Niveau hochzufahren.
Eine starke Volkswirtschaft ist die tragende Säule für ein funktionierendes und hochwertiges Gesundheitssystem. Gerade deshalb ist es von zentraler Bedeutung das die Wirtschaft bald möglichst in ihren Normalzustand zurückkehren kann, um die Funktionalität unseres Gesundheitssystems weiterhin zu garantieren und zu gewährleisten. Das darf nicht heißen das man die Wirtschaft gegen das Gesundheitssystem ausspielt, denn beides hängt von einander ab. Gerade als Unternehmer und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Brandenburg, aber auch als Vater zweier Kinder, dessen Tochter Risikopatientin ist, kenne ich beide Seiten. In erster Linie tu ich alles, um Schaden von meiner Tochter abzuwenden, so wie viele andere auch. Aber ich bin mir auch darüber bewusst, dass die Wirtschaft die finanziellen Grundlagen schafft, damit wir uns in Deutschland so ein hochwertiges und gutausgebautes Gesundheitssystem leisten können. Aus diesem Grund sollten wir für Risikopatienten noch stärkere Schutzmaßnahmen ergreifen, die für diese teilweise harte Einschnitte ins alltägliche Leben bedeuten würden, und sicherlich nicht bei allen auf Verständnis stoßen, die aber dennoch dringend notwendig sind, um ihre Leben zu schützen. Nur so wird es uns möglich sein alle gefährdeten Menschen zu schützen und gleichzeitig die Stabilität unserer Volkswirtschaft und finanziellen Grundlagen zu sichern.
Für die Wirtschaft müssen wir alles tun, damit diese es in kürzester Zeit schafft, wieder auf ihr Vorkrisenniveau zurückzukehren. So, dass die Menschen wieder normal arbeiten gehen, ihren normalen Alltag nachkommen, und Unternehmen ihren Fortbestand sichern können. So, dass es allen gelingt ihre in den letzten Monaten aufgebauten Existenzängste wieder abzulegen. Wir werden nicht von heute auf morgen zu dem Zustand vor der Krise zurückkehren können. Vielleicht wird es nicht gleich möglich sein, dass der Gastwirt, der vor der Krise 80 Gäste bewirtet hat, gleich wieder 80 Gäste bewirtet. Vielleicht werden es erstmal nur 40 Gäste sein. Oder vielleicht wird es künftig in jedem Geschäft ein Desinfektionsmittelspender geben, damit sich Viren nicht noch einmal so schnell ausbreiten. Aber die Menschen werden wieder arbeiten gehen können, und Stück für Stück ihren normalen Alltag zurückgewinnen.
Es hängt allein von uns ab was wir aus dieser Krise machen, ob wir nur die Bedrohung sehen oder alles als Gelegenheit wahrnehmen uns zu wandeln und Neues zu erlernen. Diese Krise bietet uns die einmalige Möglichkeit uns als Gesellschaft weiterzuentwickeln und stärker zusammenzuwachsen, diese Chance sollten wir nutzen! Das Geheimnis des Wandels: „Konzentrier nicht all deine Kraft auf das Bekämpfen des Alten, sondern darauf, das Neue zu formen.“ – Sokrates
gez. Frank Bommert, MdL