Oranienburg. Mit einer kämpferischen Rede hat CDU-Landratskandidat Matthias Rink am Donnerstagabend in Oranienburg seine Anwartschaft auf den Chefposten in der Kreisverwaltung bekräftigt. Am 22. Februar wird in Oberhavel ein neuer Landrat gewählt. „Ich bin bereit, anzupacken – nicht für mich, nicht für die CDU, sondern für die Menschen“, sagte Rink vor 150 geladenen Gästen beim gemeinsamen Neujahrsempfang der CDU Oberhavel und der CDU-Kreistagsfraktion im Mercedes-Autohaus Endres in der Friedrichsthaler Straße.
Der 44 Jahre alte Hohen Neuendorfer hob das erfolgreiche Abschneiden der Union bei den zurückliegenden Wahlen hervor, das auch der Geschlossenheit des Kreisverbandes zu verdanken gewesen sei. Selbstbewusst wandte er sich an den CDU-Fraktionschef im Landtag, Ingo Senftleben, der beim Empfang zu Gast war. „Wenn der Landesverband unserem Weg folgt, werden wir auch anderswo Erfolg haben wie in Oberhavel“, rief Rink seinem Parteifreund unter tosendem Applaus zu. Und in Anspielung auf die Führungskrise in der Brandenburger CDU sagte er. „Der Rückenwind kommt im Moment von vorne.“
In der Kreispolitik sieht Rink neben der Wirtschaftsförderung die Sportförderung als Schwerpunkt, weil damit viele Familien unterstützt würden. Oberhavel müsse sich zu einem Landkreis des Sports entwickeln. Die Stärkung des Nordkreises hat für ihn ebenfalls Vorrang. „Es ist wichtig, den Menschen dort oben endlich mal zuzuhören und nicht zu glauben, dass Oberhavel nördlich von Löwenberg zu Ende ist.“ Im Anschluss an Rinks Rede wurde ein knapp zweiminütiger Wahlspot mit ihm gezeigt, in dem sich der Kommunalpolitiker auch zu Hause mit seiner Frau Janine zeigt.
Der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Frank Bommert hatte zum Auftakt der Veranstaltung scharf die rot-rote Landesregierung kritisiert. Wichtige Vorhaben wie die Planung der B-96-Umfahrung für Fürstenberg würden nicht angepackt. Plänen zur Zusammenlegung von Oberhavel mit anderen Landkreisen im Zuge einer neuen Kreisgebietsreform erteilte er eine klare Absage. „Oberhavel bleibt selbstständig. Wir sind wirtschaftlich, finanziell und von der Einwohnerzahl stark genug.“ Für Gespräche über eine Fusion mit dem Altkreis Neuruppin sei er aber offen, zugleich machte Bommert klar: „Kreisstadt ist und bleibt Oranienburg – ohne Wenn und Aber!“
Unter den Gästen waren Europaabgeordneter Christian Ehler, Gransees Amtsdirektor Frank Stege sowie die Landtagsabgeordnete und Falkenseer CDU-Bürgermeisterkandidatin Barbara Richstein. Vom CDU-Koalitionspartner im Kreis waren der SPD-Fraktionschef im Kreistag, Andreas Noack, sowie Unterbezirksvorsitzende Andrea Suhr vertreten.
Von Frank Pawlowski